Stellung beziehen

Missverständnisse vermeiden

Es scheint kompliziert. Manchmal scheint es nicht so gut zu sein, Geschichten neutral zu erzählen, ohne Wertung. Manchmal muss man Stellung beziehen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Die Geschichte meines Vaters.

Eigentlich hatte ich gedacht, die Zusammenhänge, die Ereignisse, das, was mein Vater erlebt hat diese Dinge seien selbsterklärend. Wenn ich nur völlig neutral darüber berichtete.

Sind sie aber nicht.

Kann man meine gezeichnete Geschichte falsch verstehen?

Kann man meine gezeichnete Geschichte tatsächlich so verstehen, dass Hitler „die letzte Hoffnung“ war, wie es damals auf den Plakaten stand? Dass der Krieg gut und richtig war? Dass die Deutschen die Opfer waren, weil sie von den Russen in den Lagern wie Tiere gehalten wurden, ähnlich wie die Juden in den KZs? Die Amis mit ihren Raketen und Bomben ganze Städte zerstört und damit auch eine Unzahl von Zivilisten getötet haben? Und kann man dies wirklich als Kollateralschäden sehen, um die Juden zu retten, um die Welt vor einem Hitlerregime zu schützen?

Opfer des Nationalsozialismus

Ja, mein Vater, meine Familie, gehörten zu den Opfern. Aber letztendlich waren sie Opfer des Naziregimes und nicht Opfer der Alliierten. Denn ohne Hitler, ohne das Nazi-Regime wäre es doch nie so weit gekommen.

Parallelen zur aktuellen Situation

Ich sehe so viele Parallelen zur aktuellen Situation.

Deshalb werde ich also künftig

  • jede meiner Geschichten kommentieren. (Mein Rabe wird mir dabei helfen),
  • immer wieder Parallelen zur aktuellen Situation aufzeigen,
  • und immer wieder eindeutig Stellung beziehen.

Ich möchte,

  • dass das, was mein Vater, meine Familie durchgemacht haben, uns und unseren Kindern erspart bleibt,
  • dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden ausgehen darf. Und wir nicht wieder auf Propaganda hereinfallen,
  • dass die Spaltung der Gesellschaft in „die“ und „wir“ aufhört (ich gehör zu keiner der beiden Gruppen),
  • dass wir miteinander reden, einander zuhören und uns respektieren und auch andere Meinungen akzeptieren können, ohne Schuldzuweisungen, Besserwissereien und persönlichen Angriffen. Ich wünsche mir sachliche Diskussionen.

Hier deshalb nochmal aus gegebenem Anlass zwei Grundgesetzartikel, die mir wichtig sind und die ich zu diesem Thema gerne nochmal in Erinnerung bringen möchte:

Art. 1

Die Würde des Menschen ist unantastbar.Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Art. 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Dies war als kleiner  Überblick gedacht, eine Art Vorschau auf die Geschichten. 
Doch das wird nicht reichen. Der Rabe wird zu allem seinen Senf dazu geben und ich damit Stellung beziehen. Damit es keine Missverständnisse gibt, mein Standpunkt klar rüber kommt.